Nicht wegwerfen bitte!
Lebensmittel retten durch Resteverwertung
Guten Tag, mein Name ist Margit Proebst. Ich schreibe seit über 20 Jahren Kochbücher und arbeite als Foodstylistin.
Essensverschwendung war mir schon immer ein Dorn im Auge. Rezepte mit Minimengen an exotischen Zutaten, deren Reste dann vergessen und schließlich weggeworfen werden, habe ich deshalb von jeher vermieden. Oder bei den Rezepten praktische Tipps zur Weiterverwendung der Reste angefügt. Inzwischen haben sich der sorgsame Umgang mit Lebensmitteln und nachhaltiges Wirtschaften zu Trendthemen entwickelt. Das finde ich großartig, denn da geht natürlich viel mehr!
Gerade ist mein neuestes Buch „Das ganze Brot“ erschienen, für das ich raffinierte Rezepte für altbackenes Brot entwickelt habe. Das eine oder andere Rezept daraus werde ich Ihnen demnächst hier vorstellen. Aber neben Brot gibt es viele andere Lebensmittel, die bei uns am Ende in der Tonne landen – Gemüse, Salat, Obst, Kräuter und vieles mehr. Meist weil man zu viel gekauft und so lange gelagert hat, bis es nicht mehr appetitlich ist. Schade, denn vieles davon lässt sich retten! Das macht ein gutes Gewissen und schont überdies den Geldbeutel.
Ich habe große Hochachtung vor Vegetariern und Veganern, zähle mich selbst aber zu den Flexitariern. Ich esse also ab und an auch Fleisch, Fisch, Milchprodukte etc. und achte dabei auf Bio-Qualität und die Herkunft meiner Lebensmittel. Nun kann man fragen, ob man so wirklich nachhaltig leben kann? Ich meine ja. Mir ist einfach wichtig, dass so wenig wie möglich weggeworfen wird. Aus Resten aus dem Kühlschrank und dem Vorratsschrank sollen mithilfe meiner Rezepte leckere neue Gerichte entstehen und so alles Übriggebliebene rechtzeitig aufgebraucht werden. Und das ist, wie ich finde, auch ein Beitrag zur Nachhaltigkeit.
Vielleicht, oder sogar ganz sicher, werden Sie für die Rezepte nicht immer exakt die angegebenen Mengen übrig haben. Natürlich können Sie in dem Fall die eine oder andere Zutat weglassen oder austauschen. Ein paar mögliche Varianten gebe ich als Hilfestellung bei jedem Rezept an. Aber ich will, dass Sie selber experimentieren und schrittweise dazulernen. Nach einer gewissen Zeit werden Sie beim Blick in den Kühlschrank selber sehen, was man daraus ohne viel Aufwand noch Feines zaubern kann.
Übrigens, wenn etwas definitiv hinüber ist, dann weg damit. Aber vieles, das bei uns im Abfall landet, ist längst noch nicht verdorben. Und dafür gilt „Nicht wegwerfen bitte!“, sondern kreativ werden.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Schmökern, Nachkochen und Essenretten,
Ihre Margit Proebst